Die Waldstadt


Im Norden von Berlin entstand nach dem Zweiten Weltkrieg ein bedeutender Standort der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD). Die Kaserne war ein Neubaustandort, projektiert, errichtet und komplett von der DDR bezahlt. Stationiert waren hier unter anderen eine Panzerdivision, ein. Mot.-Schützenregiment, ein Fla-Raketenregiment sowie die zum Großverband gehörende taktische Raketenabteilung und die Stäbe einiger anderer Einheiten. Zusätzlich befand sich auf dem Gelände eine eigenständige Nachrichteneinheit des Grundnetzes der GSSD. Zeitweise lebten mehr als 15.000 russische Soldaten und Zivilisten in der „Militärstadt", die neben Wünsdorf die umfangreichste bebaute russische Liegenschaft war. Zwischen 1959 und 1960 waren dort auch die Nuklearraketen vom Typ R-5 stationiert, die unter anderem auf Frankreich und Großbritannien gerichtet waren. Zwischen 1983 und 1988 wurden in der Waldstadt Nuklearraketen vom Typ SS-12 gelagert. Seit dem Abzug der Truppen im Jahre 1994 liegt das riesige Gelände brach und die Gebäude verfallen oder werden planmäßig abgerissen, um das Gelände zu renaturisieren.