Heilstätte Sorge


In nur drei Jahren Bauzeit wurde das massive Gebäude auf dem Ochsenberg wegen der dort vorherrschenden guten klimatischen Verhältnisse eröffnet. Behandelt wurden dort zunächst nur Frauen. 1908 wurde Dr. Hans Pigger Chefarzt. Unter seiner Leitung galten strenge Kur-Regeln, die aber zu guten Heilungserfolgen und damit stets hohen Belegungszahlen führten. Pigger modernisierte die technische Ausstattung und verfügte als einer der ersten über Röntgen- und Pneumothorax-Apparate. 1926 wurden moderne Operations- und Behandlungsräume angebaut. 1938 wurde noch einmal erweitert. Aus dem Sanatorium wurde ein Lungenkrankenhaus mit 180 Betten. Mit nach Süden hin geöffneten Liegehallen, geräumigen und hellen Patientenzimmern, Wintergarten, Bibliothek, Aufenthalts- und Tagungsräumen unterhielt man einen hohen Standard. Ab 1962 wurden wegen der stetig sinkenden Belegungszahlen auch männliche Patienten aufgenommen. Da die Heilstätte nur 500 Meter von der innerdeutschen Grenzen entfernt lag, wurde nach dem Mauerbau vermutlich aus diesem Grund die medizinischen Anstalt zum 31.12.1967 geschlossen. Nach längerem Leerstand wurde 1968 ein Kur- und Erholungsheim für die NVA und Grenztruppen der DDR eingerichtet.

Nach der Wende trat die Bundeswehr als Rechtsnachfolger automatisch in den Pachtvertrag der NVA ein. Allerdings hatte man keine Verwendung für das Objekt. 1992 wurde das Gelände an die Johanniter zurückübertragen. Leerstand, Witterung, Vandalismus und ein großer Brand 2007 hatten das Gebäude zusehends verfallen lassen. Die Kosten der Unterhaltung sowie die notwendige Modernisierung hätten die finanziellen Möglichkeiten des Ordens gesprengt. Ein Verkauf scheiterte an dem geforderten Kaufpreis von drei Millionen D-Mark und so blieb das Objekt bis heute ungenutzt.