Die Saalfelder Feengrotten


Die Saalfelder Feengrotten sind ein ehemaliges Alaunschieferbergwerk am Rande des Thüringer Schiefergebirges und stehen seit 1993 als „Die farbenreichsten Schaugrotten der Welt“ im Guinness-Buch der Rekorde. Diese Bezeichnung geht auf den besonderen geologischen Hintergrund des Bergwerks zurück. Aufgrund der verschiedenen Mineralien und Eisenoxyde sind viele verschiedene Farben anzutreffen; besonders bemerkenswert sind die weit über 100 Brauntöne.

Um 1530 begann der aktive Bergbau im Arnsgereuther Tal und damit auch im Bereich der heutigen Feengrotten. Gesucht wurde hochwertiges Erz, gefunden jedoch nur Alaunschiefer. Der planmäßige Abbau begann um 1544. Erst ab 1757 gelang es, einen über viele Jahrzehnte währenden Grubenbetrieb am Leben zu erhalten. Die beginnende Industrialisierung und die Entwicklung chemischer Produkte mit wesentlich höheren Reinheitsgraden brachten den Abbau um 1850 zum Erliegen. 1867 ließ ein Saalfelder Unternehmer das Grubenwasser im Langen Stollen aufstauen, um den darin abgesetzten Eisenocker zum Zwecke der Pigmentfarbenherstellung zu gewinnen. Der Ocker hatte zu wenig Deckkraft und war Farben der chemischen Industrie unterlegen. 1909 wurde die Ockergewinnung endgültig eingestellt.

Im Jahr 1910 wurde das fast vergessene Bergwerk wiederentdeckt. Das mineralhaltige Tropf- und Quellwasser hatte in weniger als 300 Jahren eine faszinierende Tropfsteinwelt geschaffen. 1913 entdeckte man die dritte Sohle mit dem Märchendom und dem darin befindlichen berühmten Tropfstein. Dies gab den Anstoß dazu, die Feengrotten als Schaubergwerk der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Am 31. Mai 1914 wurden die Saalfelder Feengrotten eröffnet. Mit der Eröffnung entstand ein Caféhaus, die „Grottenschenke“. Das Quellenhaus wurde 1927 als Sitz des drei Jahre zuvor gegründeten Quellforschungsinstituts zwecks Untersuchungen der Heilquellen der Saalfelder Feengrotten errichtet.